Korfu / Kérkira

Donnerstag, 25. Mai Auffahrt   Gut ausgeschlafen, geniessen wir das Frühstück zum ersten Mal in dieser Saison auf der Fly. Um einen Glückstag heraufzubeschwören macht Verena noch Glasscherben beim Abwasch. Wir warten auf den Mechaniker der sich auf 11 Uhr angesagt hat. 10.40 Uhr ist er da, in Begleitung eines Mannes, der der englischen Sprache mächtig ist. Kurt schildert das Problem und erwähnt auch das Stromproblem, könnte  dies eventuell einen Zusammenhang haben. Der Mechaniker schaut sich, nachdem die Informationen übersetzt sind, alles an und verlangt Werkzeug. Sein Adlat geht zum Auto und holt alles. Die Hauptpumpe wird ausgebaut und dabei festgestellt, dass ein Teil abgebrochen ist. Sie nehmen die Pumpe mit, werden sie ganz auseinander nehmen um fest zu stellen, ob innen noch alles ok sei. Sie wollen auf jeden Fall bemüht sein, sie zu reparieren, ansonsten muss sie ersetzt werden. Auch mit dem Elektriker nehmen sie Kontakt auf.  Der kommt eine Stunde später. Auch da erklärt Kurt, was bisher gelaufen ist. Insbesondere, dass schon 2 Ingenieure sich den Alternator angesehen hätten und meinten, der habe seine Lebenszeit überschritten und nach dem Defekt, müsse er ersetzt werden. Chris, wie sich der eine vom „Elektroteam“ vorstellt sagt, Elektriker sagen das immer, aber, er sei wirklich Ingenieur und er wolle sich die Sache genau ansehen, ob dies nicht repariert werden könne. Auf jeden Fall baut er viel mehr aus als die vor ihm. Er will die Teile mitnehmen, nachdem wir ihn über unsere Weiterfahrt informiert haben, meint er, „ich setzte alles daran, dass ihr am Montag weiter fahren könnt“. Bezüglich unseres Motorproblems ist er der Meinung, dass derjenige, der sich dessen annehme, der Einzige auf Korfu sei, der wirklich etwas von Motoren verstehe. Es keimt Hoffnung auf, sowohl in Bezug auf Motor, wie auch auf Alternator. Für die Überfahrt von Griechenland nach Italien, brauchen wir Motoren die funktionieren und wenn wir auf Othoni übernachten wollen, ist es top, wenn die Batterien geladen sind und wir den Generator nicht zu viel einsetzen müssen.

Wir vermuten, dass am Nachmittag niemand mehr kommt und beschliessen, per Bus nach Korfu Stadt zu fahren. Am Bus-Endbahnhof steigen wir aus und laufen Richtung neuer Burg.  Die Altstadt ist ein UNESCO Weltkulturerbe und als solche, mit engen Gassen und vielen Boutiquen ein Paradies für Frauen. Wir marschieren zu der Festung und sind überrascht, welches Ausmass diese hat. Erbaut wurde sie im 16 Jahrhundert von den Venezianern und konnte nie von den Türken eingenommen werden.  Wie immer, Verena will zum Kulminationspunkt, auch wenn Kurt ein ganz wenig stöhnt. Die Aussicht ist grossartig.

DSC06643
Matthias Johann, Freiherr von Schulenburg, General-Feldmarschall der Venezier steht beim Eingang der Festung.

 

DSC06594

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC06597
Die Kirche Agios Georgios
DSC06600
Die alte und die neue Festung sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

DSC06605

Doch die Wetterentwicklung zeigt sich etwas negativ. Kaum im Buss, lässt der Chauffeur die Scheibenwischer laufen. Beim Aussteigen beschliessen wir, noch in den grossen Einkaufsmarkt ausserhalb der Marina zu gehen. Hier findet man fast alles was das Herz begehrt.

 

Freitag, 26. Mai    Die Nacht ist kühl und wir stehen etwas „unterkühlt“ auf. Nach dem Frühstück geht Kurt zur Hafenpolizei um sich in Sachen Ausklarieren zu erkundigen. Verena kommt hinterher und meldet, Kurt müsse mit Pass zum Marinabüro gehen. Es sei jemand zum Schiff gekommen, der dies verlangt habe. Kurt geht hin und es hat nichts mit Pass zu tun, er soll zum „Stromer“ kommen, denn der Alternator gibt Probleme. Tatsache ist, dass der Alternator im Innern defekt ist und das leider nicht repariert werden kann. Einen gleichen, neuen Alternator gibt es nicht, klar das Teil ist 41 Jahre alt, aber es würde sich ein gleicher, gebrauchter Alternator finden. Wie lange der hält, kann nicht voraus gesagt werden, also ordern wir einen neuen Alternator. Dazu müssen aber noch einige Umarbeiten vorgenommen werden. Aber, wir brauchen ihn und so sagen wir „schweren Herzens“ ja, einbauen. Da die Lierferung eines Occasion-Alternators bis Dienstag Nachmittag / Mittwoch Morgen gedauert hätte und wir um der Sicherheit Willen am Montag losfahren wollen, ist der Entscheid begründet.  Der neue Alternator von Mastervolt wird morgen um 10 Uhr eingebaut. Als Kurt zurück aufs Schiff kommt, sind die Mechaniker bereits am Werken und Kurt geht in den Motorenraum. Um es kurz zu sagen, die elektronisch Pumpe hat nichts, aber gar nichts gebracht. Wir haben sie teuer bezahlt. Die jetzige Reparatur kostet 200 Euro, neue, mechanische Pumpe und Arbeit inkl. Der Ingenieur des Alternators hat bereits gestern gesagt, dass es auf Korfu und Umgebung nur einen Schiffsdiesel-Mechaniker gebe, der etwas verstehe. Die Hoffnung steigt.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Zuerst suchen wir die Post, dann den Zoll, denn Kurt möchte wissen, welche Formulare er mitbringen muss und ob es möglich ist, am Sonntag aus zu klarieren, aber erst am Montag los zu fahren. Es sollte gehen. Aber der Zoll ist fast am „Ende der Welt“, so hatten wir einige Kilometer zu laufen. Noch im Hafengelände stehen 2 Busse, die  Citytour anbieten. Eigentlich für uns das Richtige, um die Sehenswürdigkeiten zu sehen. Die Fahrt führt durch sehr enge Strassen, vorbei am Schloss, wo der König von Saudi Arabien und andere Oberhäupter zu Gast waren und Prinz Philipp geboren, sowie der Kirche in der er getauft wurde. Bei der alten Festung steigen wir aus und gehen in die Altstadt um dieses Weltkulturerbe auf uns wirken zu lassen.

DSC06625

 

 

 

 

 

 

 

DSC06644

Wir flanieren durch die Strassen und bestaunen Bauten, Denkmäler aber auch Menschen, denen wir begegnen. Per Bus gehts zurück. Nach dem Nachtessen, von Kurt zubereitet, freuen wir uns an der schönen Sonnenuntergangs- Stimmung.