Von Groningen nach Delfzijl

Der arme Mann ist dauernd auf den Knien.

Mittwoch, 09.06. Wir gehen den Morgen langsam an und um 10.20 Uhr legen wir ab, doch was ist los? Der Backbordmotor springt nicht an und ablaufendes Wasser treibt uns trotz rückwärts drehender Schraube vorwärts. Von wegen, im Kanal gibt es keine Strömung!!! Wir treiben langsam auf die Brücke zu. Verena versucht nochmals den Motor zu starten und diesmal läuft er. So gelingt es Kurt das Schiff aufzustoppen. Nach der 2. Brücke legen wir an, um das Bilgenwasser auszupumpen. Kostenpunkt 4 Euro, es wird nicht nach Liter, sondern nach Zeit berechnet. Verena absolviert beim Fitnessplatz nebenan noch einige Übungen und danach fahren wir langsam in den Kanal ein und tuckern mit 9 kmh, denn vor 14 Uhr sollten wir nicht in Delfzijl sein, da die Brücke erst dann öffnet. Vor einer andern Brücke heisst es warten, da zur Zeit viel Verkehr sei. Wir wollen kurz anlegen, doch dann schalten die Lichter auf rot/grün. Wiederum kommt starker Zug auf und wir haben Mühe von der Anlegestelle weg zu kommen. Bei der 2. letzten Brücke müssen wir auf einen Frachter warten und hier stellt der Steuerbordmotor ab. Auch den kann Verena wieder starten. In Delfzijl, bei der letzten Brücke kommen wir sofort durch und werden auch schon vom Havenmeester erwartet. Er weist uns einen Platz zu. Auch da, obwohl der Wind auf die Backbordseite bläst, treibt es uns das Heck vom Steg weg. Beim Anmelden fragt Kurt den Havenmeester ob es eine Möglichkeit gebe einen PCR.-Test zu machen. Der Havenmeester erkundigt sich via Internet und bei Kollegen und bietet sich an uns mit seinem Auto da hin zu bringen. Etwas später kommt er zum Schiff und erklärt uns, dass es für Deutschland dies nicht mehr brauche. Wir vermuten eher, dass es hier kein Testzentrum gibt. Also machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch Delfzijl und erinnern uns an den einen oder andern Ort, da wir ja bereits 2014 schon hier waren.

Letzter Tag in Groningen

Dienstag, 08.06. Wir erwachen früh und nach dem Frühstück kommt der Broker. Er möchte zuerst die Geschichte des Schiffes, sowie auch unsere Erlebnisse und Erfahrungen mit der Madness hören. Erst danach möchte er das Schiff besichtigen. Dies tat er sehr gründlich und kompetent. Erkennt wie vieles noch original ist, aber auch was nicht. Anschliessend sitzen wir nochmals zusammen und er erklärt uns die Verkaufs- resp. die Ausschreibungsbedingungen. Für Feadships, was unsere Madness ist, soll der Markt zur Zeit sehr gut sein, diese Schiffe seien gesucht. Das Problem stellt der Preis dar. Wird er zu tief angesetzt, kommt eine Klientel die keine Ahnung von Feadships hat oder die Kenner denken es handle sich um ein heruntergekommenes Schiff. Wird er zu hoch angesetzt, so werden die Käufer pingelig. Wir entscheiden uns für einen mittleren Preis. Anschliessend macht der Broker 360° Aufnahmen von sämtlichen Räumen und weitere informative Fotos. Er gibt uns den Ratschlag, unsere Reise fortzusetzen, aber wenn wir Pech hätten, sei das Schiff in 2 Wochen verkauft. Wir fragen uns, ob er jemanden im „Hinterkopf“ hat? Auf jeden Fall haben wir einen positiven Eindruck vom Broker, sehr professionell, offen und fachlich kompetent. Anschliessend ruft Kurt in Delfzijl an um einen Platz zu reservieren, das klappt. Das nächste Telefongespräch führt Kurt mit Norderney. Auch da bekommen wir einen Platz. Jetzt geht es noch um den PCR Test und da müssen wir kapitulieren. Wir bekommen falsche Telefon-Nummern und niemand ist zuständig. Kurt versuchts noch persönlich in einer Apotheke. Die Dame selbst versuchts noch mit einem Telefonanruf, aber auch da kein Erfolg. In ganz Groningen gibt es nur einen Standort wo PCR-Tests gemacht werden und in Delfzijl gibt es anscheinend gar nichts. Wir haben Selbsttests, sollte uns die Küstenwache kontrollieren, könnten wir diese anwenden. In Norderney gibt es dann eine Teststation. Vor der morgigen Fahrt nach Delfzijl wird beim Motorboot-Klub Gtroningen noch unsere Bilge ausgepumpt. Danach hoffen wir auf eine ruhige Fahrt nach Delfzijl, unserem letzten Etappenort in Holland.

Morgen wird dieser Platz wieder leer.

Ereignisreicher Tag

Montag, 07.06. Nach dem Frühstück, übrigens bei blauem Himmel, möchte Kurt die vermutlich undichten Stellen am Mast mit Sika Flex abdichten. Kein Glück, die Masse ist eingetrocknet. Also warten, bis der Shop um 13.00 Uhr öffnet. Verena startet den Generator und die Waschmaschine. Dann ist sie nach guter katholischer Sitte auf den Knien! Sie reinigt den 1. Teil der Fly von den Überresten der Ijsselmeerfliegen. Nach der Mittagsruhe geht Kurt um 13 Uhr zum Hafenbüro und erledigt den Aufenthalt und kauft Sikaflex. Er orientiert auch über die aktuellen Probleme und man verspricht nach einer Lösung zu suchen, doch der Mecano nimmt das Telefon nicht ab. Zurück auf dem Schiff wird Sika Flex überall dort aufgetragen, wo eine mögliche Eintrittspforte für Wasser ist. Verena ruft Kurt zum Telefon. Ein Broker meldet sich, er möchte morgen um 09 Uhr unser Schiff ansehen, da im Moment angeblich solche Schiffe gesucht seien???? Von einem andern Broker kommt eine Mail, sie möchten gerne Fotos. Dann geht Kurt nochmals zum Büro, der Chef dort informiert, sein Bekannter hätte keine Zeit, aber er werde jemand anderen anrufen. Verena geht kurz zum Einkaufen, ein neuer „Schäuerlappen“ muss her. Die zweite Hälfte der Fly ist noch in Arbeit. Um 17.25 Uhr kommt der Mecano und Kurt führt ihn in unsere Probleme (nur in Sachen Motorraum) ein. Der legt sich auf den Boden und greift erst mal alles ab. Dann muss Kurt kurz den Motor starten, aber wir haben ja viel zu wenig Oel, (macht nichts) nach 15 Sekunden….. Motor wieder stoppen. Er hat das Leck gefunden, anscheinend eine kleine Sache. Er beobachtet, ersetzt, schraubt und dann wieder Motor starten, diesmal 10 Minuten mit verschiedenen Drehzahlen und jetzt zum Glück, Daumen hoch. Das Problem lag beim Filter und ist behoben. Auch beim Wasserleck findet er das Übel und kann es stoppen. Am Mittwoch können wir bei der Werft zur Pump-Station fahren und so das Bilgenwasser umweltgerecht entsorgen. Danach können wir beruhigt unsere Weiterreise wieder in Angriff nehmen, so hoffen wir doch!

Groningen

Sonntag, 06.06. Gestern Nacht ist ein Ereignis eingetreten, das den Tropfen des berühmten Fass zum Überlaufen gebracht hat. Um 22.30 Uhr, Kurt wollte gerade zu Bett gehen, hören wir ein ungewöhnliches Rauschen und schon ertönt der Bilgenalarm. Wir sehen dass die Warmwasserleitung rinnt und somit Wasser in die Bilge läuft. Da wir ja zugleich ein Motorproblem haben, vermischt sich das Wasser mit dem Oel. Das dürfen wir nicht auspumpen, das muss korrekt entsorgt werden. Kurt schliesst alle Ventile, trotzdem tropft es noch leicht weiter. Vielleicht sind es ja nur Kleinigkeiten, aber genau wieder über das Wochenende, wenn niemand anwesend ist. Kurts Nervenkostüm ist kurz vor dem „Platzen“. Mitternacht ist vorüber und wir sind noch heftig am „Grübeln“. Dann entschliessen wir uns das Schiff zum Verkauf anzubieten. Wir sind uns bewusst, dass der Verkauf nicht von Heute auf Morgen gelingt, aber diesen ständigen Ärger möchten wir uns nicht mehr antun. Um 02.30 Uhr geht Kurt zu Bett, Verena hat es ausnahmsweise vor ihm geschafft. Schlafen können wir beide nicht gut und der Morgen empfängt uns mit einem unangenehmen Sprühregen, der bis um 14.30 Uhr anhält. Es ist immer noch kühl und unangenehm, trotzdem machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Ohne Plan, nur mit Orientierungssinn finden wir einige eindrückliche Monumente und sind mitten im Trubel. Wir versuchen, wo immer möglich auszuweichen und suchen eher einsame Wege. Ja, nicht alles was in den Prospekten steht muss man gesehen haben, es gibt auch Orte, die man fühlen muss.

Für uns ungewöhnlich wie hier Wohnhäuser an die Kirchen angebaut sind.

Aber, wie überall in Holland, zuerst kommen die Velofahrer, dann die Autofahrer und erst am Schluss die Fussgänger. Seit gestern dürfen die Terrassen der Restaurants von 12.00 Uhr bis 22.00 Uhr offen bleiben. Heute wird aber die Gartenterrasse neben unserem Liegeplatz, mangels Gäste schon sehr früh geräumt. Groningen ist eine sehr lebhafte Stadt und man bekommt den Eindruck alle Menschen wären unterwegs.

Die wunderschöne Abendstimmung entschädigt uns für alles Unangenehme

Von Burgum nach Groningen

Samstag, 05.06. Nachtrag zu gestern: Kurt hat um 22 Uhr, als die Motoren ausgekühlt waren, den Oelstand und das Wasser kontrolliert. Der Steuerbordmotor ist weit unter dem Minimum. Also macht sich Kurt noch auf, um bei einer Tankstelle Oel zu kaufen. Alles geschlossen.

Wir haben mediokker geschlafen und erwachen um 07 Uhr begleitet von Blitz und Donner. Kurt eröffnet Verena, dass die Fahrt nach Groningen etwas länger dauern würde, da wir nur mit einem Motor fahren werden. Wir möchten nichts riskieren. Der Mast scheint noch nicht 100% dicht zu sein. In der guten Stube tropfts erneut von der Decke. Also muss wieder ein Kessel her. Hätten wir den Mast doch gestern gelegt und eingepackt. Kurz nach 09.00 Uhr hört der Regen auf. Wir legen den Mast und machen uns bereit für die Weiterfahrt. Kurt entscheidet sich das Schiff vom Steuerhaus zu lenken.

Nicht professionel de Stuhl, aber trotzdem bequem.

Unser Tante Heidi überrascht uns mit ihrem Telefonanruf und wir geniessen das erheiternde kurzweilige Gespräch. Die Fahrt ist ruhig auch mit nur einem Motor und was den Regen betrifft, da haben wir auch Glück. Bei den meisten Brücken können wir unten durch und bei den andern klappt es mit dem Öffnen bestens.

Noch eine Schleuse.

Nur bei der einen Hubbrücke rufen wir per Funk die Brücke auf und erhalten keine Antwort, auch beim 2. und 3 . mal nicht. Dann kommt nach 25 Minuten ein deutsches Tankschiff und siehe da, die Brücke geht auf.

Zusammen mit dem Frachtschiff passieren wir die Brücke.

Dem hängen wir uns an und zwar bis zur Schleuse von Groningen. Es ist unangenehm, wenn man auf dem angegebenen Funkkanal keine Antwort erhält. Es ist nich das Warten, sondern das Ungewisse ob man gehört wurde. Für den reservierten Platz im Oosterhaven müssen wir noch 2 Brücken passieren, die sofort geöffnet werden.

Die letzte Brücke in den Oosterhaven.

Beim Eingang der Marina winkt uns der Marinero und lotst uns zu unserem Anlegeplatz.. Wir fahren rückwärts in den Kanal ein und legen an der Mauer, direkt neben einer Gartenwirtschaft an. 1. Frage Strom, wieviel Ampère? 16 lautet die Antwort! Super, Kabel auslegen, Stecker anschliessen, Nichts. Der Marinero meint, wir könnten weiter hinten oder weiter vorne auch einstecken. Wir entscheiden uns für vorne, da die Stromquelle näher ist. Wieder nichts! Diese ist nur mit 6 Ampère abgesichert. Kurts Gesicht verändert sich mit Kummer- und Sorgenfalten. Die hintere Steckdose wieder nichts. Dann Versuch bei der 2. Steckdose, das heisst bei der fünften erhellt sich Kurts Gesichtsausdruck, aber auch ebenso den von Verena. Danach können wir gemütlich den Einkauf tätigen. Den Apéro in der Gartenwirtschaft nebenan lassen wir „sausen“ und geniessen stattdessen den Telefonanruf von Adrian. Danke Adi, du hast uns vor dem Geld ausgeben bewahrt! Bei dem feinen, selbstgekochten Nachtessen lassen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Von Lemmer nach Burgum

Freitag, 04.06. Wir haben nicht besonders gut geschlafen und stehen trotzdem etwas früher auf. Kurt ist erstaunt, dass die Motoren plötzlich soviel Oel brauchen. Wir sind gestern längere Zeit mit niedriger Drehzahl gefahren, Kurt vermutet da einen Zusammenhang.. Um 10 vor 10 Uhr legen wir ab und die Schleuse öffnet für uns. Der Schleusenwärter nimmt seine Angelrute, an der ein typisch Holländischer Holzschuh hängt. So nimmt er die 7 Euro, die wir für die Durchfahrt durch Lemmer berappen müssen, in Empfang..

Die erste der drei Brücken die wir durch Lemmer befahren müssen.
Auch hier fährt man doch sehr nahe an den Häusern vorbei.

Nach der Schleuse folgen kurz nacheinander 3 Brücken, die, trotz gelegtem Mast für uns geöffnet werden müssen. Es gibt keine Zeitverzögerung und danach haben wir freie Fahrt. Die weiteren Brücken können wir ohne Probleme passieren. Ach ja, Verena hat praktisch auf dem ganzen Weg das Schiff geputzt und eine Seite ist jetzt sauber, diese Ijsselmehrfliegen haben wirklich eindrückliche Spuren hinterlassen. Gegen 14.30 Uhr legen wir in Burgum an, wo für uns ein Platz reserviert ist. Hier hat es am Steg anstelle der Klampen Ringe, die wir nicht vom Schiff aus belegen können. Das heisst nahe an den Steg fahren damit Verena aussteigen und die Taue durch die Ringe bringen kann. Dann schliessen wir den Stromkabel an, doch, kaum fliesst der Strom fällt die Sicherung raus. Die Batterien sind gut geladen und der Verbrauch ist höchsten 8 Ampère. Für Kurt tönt im Motorraum irgend etwas eigenartig, wenn auf Landstrom geschalten wird. Abgesichert sind die Steckdosen mit 16 Ampère und das ist gut für uns. Kurt macht sich auf den Weg zum Havenmeester um die drei Nächte zu bezahlen und unser Problem zu schildern. Danach versucht Kurt jemand von der Werft zu organisieren, doch die verweisen ihn an eine Autogarage. Die sucht er längere Zeit und findet sie dann. Der Chef hat keine Zeit. Doch nachdem er gemerkt hat das wir Schweizer sind, will er morgen Abend kommen. Zurück auf dem Schiff meint der Havenmeester. er schicke uns jemanden. Der Mann kommt und hält uns einen Vortrag, dass auf dem Deckel zwar 16 Ampère steht, aber nur 4 Ampère abgesichert sind. Da entschliesen wir uns, nachdem wir in Groningen um einen Platz angefragt haben, morgen nach Groningen zu fahren. Das war schon etwas viel Stress vor allem für Kurt, den heute wieder Hüftschmerzen plagen. Der Havenmeester bringt uns die zu viel bezahlten Euro auf die Madness, wofür Kurt ihm dankbar ist.

Von Enkhuizen nach Lemmer

Donnerstag, 03.06. Es ist leicht bewölkt und auf 11 Uhr werden Gewitter angekündigt. Der Wind nimmt etwas zu und so legen wir nicht wie vorgesehen um 11 Uhr, sondern eine halbe Stunde früher ab. Wir fahren zuerst an Enkhuizen vorbei und staunen erneut wie enorm viele Schiffe in diesem Ort liegen.

Danach nehmen wir Kurs auf Lemmer und fahren gemütlich mit 1250 Touren, was 5,8 Knoten ergibt. Die Gewitterwolken lösen sich wieder auf und der Wind flaut ab, die Wellen drehen sich in unsere Richtung und die Sonne scheint wieder. Genau so stellen wir uns jeweils unsere Fahrten vor. Aber dann kommt ein neues Phänomen auf uns zu. Ein Schwarm Ijsselmeerfliegen/Mücken macht sich über die Madness her. Zuerst versuchen wir es mit Anti Brumm, Verena sprayt rundum inkl. unsere Kleider. Nützt absolut nichts. Im Gegenteil, es kommen immer mehr. Zum Glück haben wir noch eine „chemische Keule“ aus Tunesien. Die zeigt Wirkung. Nach 10 Minuten beginnt Verena mit dem Zusammenwischen der Leichen. Es ist kaum zu glauben, wie aus dem Nichts einige Tausend Mücken, zum Glück keine Stechmücken unser Schiff besiedelten.

Nein es ist keine Kräutermischung……es ist ein kleiner Teil der Ijsselmeermücken.

Wie wir später über Internet erfahren, tritt diese Mücken nur hier im Ijsselmeeer auf. Das Problem ist, wenn man sie zerdrückt, hinterlassen sie grüne oder dunkle Flecken. Da wir nicht über all die „Leichen“ fliegen konnten, haben auch wir ihre Spuren. Da wir hier kein Wasseranschluss haben, können wir die Reinigung erst in Burgum in Angriff nehmen. Kurt unterhält sich noch per Telefon mit Markus, Verena`s Cousin und Ehemann der „heiligen Agatha“. In Lemmer sind wir auf ca. 15.00 Uhr angekündigt. Da wir etwas zu früh sind, drosseln wir die Tourenzahl und laufen dann um 14.15 Uhr im Lemsterhaven Baai ein. Zwei rote Schilder auf dem Steg zeigen, dass hier für uns reserviert ist. Für die Erledigung der Formalitäten müssen wir bis 17 Uhr warten. Im gegenüber liegenden Restaurant gedenken wir beim Ankertrunk der vielen toten Ijsselmeerfliegen. Ohne die wäre die Fahrt ganz klar viel zu ruhig gewesen.

Verena`s „Anlegetrunk“ war besonderer Art!
Der Blick zur Schleuse die wir morgen befahren werden.

Letzter Tag in Enkhuizen

Mittwoch, 02.06. Heute startet Kurt mit der Vorbereitung für die Weiterreise schon am Morgen. Er fragt nach einem Liegeplatz in Lemmer und in Burgum an. In Lemmer wollen wir eine Nacht bleiben und in Burgum über das Wochenende. Verena wirft den Generator an und erledigt einen Waschgang. Noch am Morgen antwortet Burgum und gibt uns Steg sowie die Platz-Nr. bekannt. Verena macht sich mit Wasser und Putzlappen am Aussenschiff an die Arbeit. In Holland ist es wegen Trinkwasser-Mangel verpönt das Schiff abzuspritzen. Danach besprechen wir, wie wir auf der Fly einen einfachen Sonnenschutz anbringen könnten und hoffen unser Plan ist realisierbar. Nach der Mittagspause, die Wäsche trocknet an der Sonne, beschliessen wir noch Gemüse und Früchte einzukaufen. Wir marschieren 2 Kilometer Richtung Companiehafen und müssen dann feststellen, der Hafenmarkt öffnet erst um 16 Uhr. Also laufen wir wieder in die Stadt, wo Verena nach dem Fliegenschutz sucht. Um Kurt zu schonen meint sie, er könne doch schon Richtung Lebensmittelgeschäft gehen und sich dort in eines der schönen Restaurants setzen. Das muss man Kurt nicht 2x sagen. In dieser Beziehung ist er sehr gehorsam. Nach geraumer Zeit kommt Verena mit dem Gewünschten. Nachdem auch sie ihren Durst gestillt hat, tätigen wir noch die restlichen Einkäufe.

Der kleine „Frechdachs“ hat uns vom Nachbartisch aus mutig beobachtet.

Zurück auf dem Schiff, es ist bereits 16.30 Uhr, ist von Lemmer immer noch keine Antwort da. Also versuchts Kurt per Tel.-Anruf. In der gewünschten Marina hat es für unsere Schiffsgrösse keinen Platz. Somit geht das Suchen weiter. Im Jachthaven Lemster Baai haben wir Glück, es gibt einen Platz. Dieser Hafen liegt aber im Ijsselmeer, das heisst, wir müssen am Freitag zuerst noch die Seeschleuse passieren, was wir eigentlich gerne am Vortag gemacht hätten.

Enkhuizen

Dienstag, 01. Juni. Eine ruhige Nacht liegt hinter uns. Nach dem Frühstück informiert sich Kurt über die Einreisebedingungen betreffs Corona auf der Insel Norderney. Entsprechend den Informationen aus dem Internet dürfte die Einreise in Deutschland etwas weniger Probleme machen wie angenommen. Wir liegen in Enkhuizen in einem idyllischen Ort. Auch hier viel Wasser und viel Grün. Wir machen uns auf den Weg um den Drommedaris noch von der Nähe zusehen. Danach gehts in die Innenstadt. Ein sehr gepflegter und im Gegensatz zu Amsterdam sehr ruhiger Ort. Freundliche Leute, viele Blumen und schön angelegte Parkanlagen, natürlich mit Wasser.

Schön diese sich ausbreitenden schatten spendenden Bäume.
Ein einteressanter Bau, der Drommedaris, früher Wehrturm, heute Kulturzentrum.
Die Ziege als Modell für den Maler.
Noch immer sind die Museen geschlossen.
Einfach ein Traum diese leuchtend-satten Grüntöne.

Wir haben festgestellt, dass so langsam die Fliegen und Mücken kommen, die Schwalben freuts und uns….? Die einzigen Fenster ohne Mückenschutz sind diejenigen vom Steuerhaus auf die Fly. Da möchten wir doch etwas unternehmen. Mit Tüll bespannte kleine „Auszugsstangen“ vor das Fenster geklemmt, sollten die Mücken unserer Meinung nach aufhalten. Aber diese kleinen Stangen finden wir nirgends in dem Ort. Eine Verkäuferin in einem Wohnausstattungshaus rät uns, im Bauhaus, etwas ausserhalb der Stadt nachzusehen. Zurück auf dem Schiff sehen wir, dass das heutige Soll an Schritten knapp nicht erfüllt ist. Also machen wir uns um 14.00 Uhr auf zum Bauhaus und kaufen die nötigen Utensilien. Mit 15’557 Schritten ist das Soll nun gut erfüllt. Leider kann Verena aber den Tüll nicht mehr finden, die Madness hat zu viele Verstecke. Also haben wir für morgen bereits wieder einen Auftrag.

In den zartesten Farbtönen geht der Tag langsam zu Ende, es ist 22.20 Uhr.