Alle Beiträge von Madness

Dunkerque

Bevor wir zum Bericht des neuen Tages kommen, gibts noch etwas über die, im wahrsten Sinn des Wortes „Sch…….-Nacht zu berichten. Der feine würzige Käse war Verena`s Verdauung irgendwie nicht wohl gesonnen, der Darm rumort. Schlafen legen getraut sie sich noch nicht. Nach 11 Uhr ist es soweit, der „Fall geht durch“, einmal, zweimal. Irgendwie spukt die WC-Spülung, sie will nicht recht absaugen. Nach dem x-ten Mal spülen klappts. Dann die Bescherung, eine braune Brühe, auf dem Teppich in der Gästekabine, im WC selbst alles trocken. Verena schnappt die erst besten Putzlappen und beginnt aufzunehmen und schreit dabei immer wieder nach Kurt der bereits friedlich schläft. Als erstes wird die Abdeckung beim WC geöffnet – alles trocken. Wir öffnen die Schranktür zur Waschmaschine. Der nächste Schock, die gleiche „Sauce“ in der Waschmaschinentrommel. Was läuft da verkehrt?? Der Ablauf der Waschmaschine und der Ablauf vom WC kommen vor dem Auslauf ins Meer zusammen. Unsere Überlegung, kurz nach dem Zusammenfluss muss eine Verstopfung sein. Wir hoffen das Problem morgen mit Syphonreiniger zu lösen. Jetzt erst mal auftrocknen, putzen putzen – Raumduft und wieder putzen. Danach die Putzlappen gründlich auswaschen und zum Trocknen an die Reeling hängen. Unser Glück, wir haben angenehme Temperatur und können alle Fenster öffnen.

 

Samstag, 24.08.  Ob wir gut und genug geschlafen haben ist kein Thema. Nach dem Frühstück erledigt Kurt die  Anmeldeformalitäten. Diese Marina ist etwas teurer wie die letzte. Wir bezahlen 38,5 € pro Tag, was aber ein guter Preis ist für Dunkerque. Wir haben Strom mit 16 A Absicherung, was  Verenas Föhn, sowie den Wasserkocher absichert, dazu auch Wasser ohne Zusatzkosten. Auch können wir am Abend Brot bestellen und dann am Morgen im Büro abholen. Die Leute in der Anmeldung sind freundlich und vor allem geduldig mit Kurt. Nordfrankreich hat einen eigenen „Slang“  in Sachen Sprache und Kurt kennt nur das „Pariser“ französisch. Wir sprechen englisch und so verstehen wir uns.  Wir marschieren zu Leclerc um  fürs Wochenende einzukaufen. Auf dem Rückweg haben wir in unserem Gepäck auch Syphonreiniger, Teppichschampo und Duftspray für Raum und Textil. Kurt schraubt im Installationsschrank den Abflussschlauch ab und giesst Abflussreiniger in die Leitung. Wir warten eine Stunde, wollen dann mit einem Schlauch „durchstossen“, geht nicht. Wir betätigen die Spülung, die geht, doch der Ablauf ist nicht frei und somit wieder alles in der Wschmaschine. Die ausgestossenen Worte wollen wir nicht veröffentlichen. Facit, wir brauchen einen Fachmann. Da wir von Yachtservice eh jemanden für den Autopiloten brauchen, kann der uns vielleicht einen geeigneten Fachmann empfehlen. Nach dem Mittagessen machen wir uns, bevor Verena am Tisch einschläft, wieder auf die Socken Richtung Stadt. Der Glockenturm  erstaunt dadurch, dass alle 15 Minuten eine andere Melodie gespielt wird. Er ist zudem auch der Glockenturm von der Kirche Sankt Eloi und Erinnerungsdenkmal an den 1. und 2. Weltkrieg und an den Indochina- und Algerienkrieg, die von Frankreich viele Opfer gefordert hat.

DSC01834

DSC01833

DSC01829
Auch hier ist das Stadthaus mit seinem Turm sehr eindrücklich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Via Monoprix, Kurt bekommt einen neuen Schlafanzug (ohne Kravatte) gehts zurück aufs Schiff und Kurt bereitet das Nachtessen vor. Heute gibts ein Festessen: „Ghackets und Hörnli“ Dazu essen wir Peperoni. Die werden zur Bekämpfung folgener Krankheiten eingesetzt: Hexenschuss, Ischias, Rheuma, Prostata Krebs, Verdauungsprobleme, Kreislaufprobleme, Infektionen im Magen- Darmbereich, Erkältung und Fieber. So müssen wir ja gesund bleiben. Anschliessend halten wir unsere Erlebnisse fest. Das Wetter ist geradezu super, so haben wir mit der Luftzirkulation, sprich lüften kein Problem.

Von Calais nach Dunkerque / Dündkirchen

Freitag, 23.08. Wir haben sehr gut geschlafen, die Brücke war in dieser Nacht sehr ruhig. Wir können uns Zeit nehmen, unsere Abfahrt ist frühestens 15.56 Uhr (Brückenöffnung). Mit der notwendigen Ruhe bereiten wir alles vor und 15.50 Uhr starten wir die Motoren zum Ablegen. Alles geht ruhig von statten, Verena hat genügend Zeit Fender und Taue zu ordnen. Wir sind in Warteposition, ein kleines blaues Boot drängt sich vor. Kein Problem. Dann wird die Brücke bewegt und schon fahren Boote in den Hafen. Normaler- und vernünftigerweise fahren zuerst die Schiffe aus, danach gibt es auch wieder freie Plätze. Aber leider gibt es Motorbootfahrer, die weder Anstand noch Rücksicht kennen. Nach der 4. Motorjacht beginnt das kleine blaue Boot vor uns zu hupen und prescht vor. Kurt hupt auch und schliesst an. Über Funk erhalten danach alle ausfahrenden „Sportschiffe“ den Befehl, sich in den hinteren Teil des Vorhafens zu bewegen.  Eine Fähre fährt aus, eine weitere Fähre kommt in den Hafen, ein Spezialschiff fährt in den Hafen und dann kommt nochmals eine Fähre. Wartezeit 20 Min. Dann gehts los. (Titelbild) „Meteo-Bucheli“ würde sagen, das Wetter ist dynamisch, so haben wir Wind und Wellen, die nicht prognostiziert waren. Trotzdem, es war eine gute Fahrt, wenn auch mit kaltem Wind, aber doch sonnig.

Die Schweizer Flagge im Ärmelkanal.

 

 

 

 

 

 

 

DSC01815
und am Bug die Französische Gastlandflagge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01821
Unterwegs gekreuzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurt telefoniert mit der Marina, dass wir frühestens 19.10 Uhr ankommen werden. ( das Büro schliesst um 19 Uhr) Pünktlich um 19.10 fahren wir in die Marina und eine Dame wartet am Schwimmsteg. Sie ruft MADNESS, was wir bejahen und ihr Daumen zeigt sogleich nach oben. Tadellose Hilfe doch Verenas „Lassokunst“ hätte gezielter ausfallen können. Die administrative Anmeldung verschieben wir auf morgen, da offiziell um 19 Uhr Büroschluss ist. Wir haben es sehr geschätzt, dass die Dame für uns länger geblieben ist, dies an einem Freitag. Nach den üblichen Ankunftsarbeiten gibt es einen feinen, kalten z’Nacht und bald „übermannt“ uns die Müdigkeit. Aber vor der Bettruhe gibts noch „Schreib-Aufgaben“ zu erledigen.

Dover und der letzte Tag in Calais

Mittwoch, 21.08.  Tagwache ist heute um 06 Uhr und um  06.55 Uhr, nach dem Hallo-Wach-Kafi marschieren wir strammen Schrittes los Richtung Fährhafen. Unser Problem um 07.23 Uhr öffnet die Schleuse kurz vor dem Fährhafen, das heisst unser Weg wird unterbrochen und wir müssen 07.30 Uhr im Hafen sein. Wir schaffen es. Im Fährhafen können wir die Tickets beziehen, die wir schon vor 2 Tagen bezahlt haben und werden „registriert“. Dann folgt eine 5-minütige Busfahrt. Aussteigen, Passkontrolle, Zoll, jeder Passagier bekommt eine grüne P & O-Karte und dann wieder ab in den Bus. Weiterfahrt bis zur Fähre. Aussteigen, über die Andockstelle 3 Stockwerke hoch laufen und beim Betreten der Fähre das Ticket abgeben. Nach einer gut 1-stündigen Überfahrt sind wir in Dover. 3 Stockwerke runter laufen, in den Bus einsteigen und bis zum Hafen-Ausgang fahren. Danach laufen wir gemütlich in Richtung Stadt. Der Fussweg ist sehr gut beschildert. Zuerst entlang  des Meeres und dann via Unterführung in die Stadt. Das sonderbare  Geläut einer Kirche erweckt unsere Aufmerksamkeit. Wir treten ein und staunen. Diese Kirche hat 8 Glocken und die werden durch 8 Personen, Männer und Frauen im Takt von Hand betrieben. Nach ca. 15 Minuten Geläut sind die  „Seilzieher“ziemlich erschöpft. Ein weiteres Highlight: Auch in der Kirche sieht man den „Hafen“. Beim Ausgang steht ein Wickeltisch und daneben zwei  „Kinderhäfeli“. Ob das in der Kirche in Kaisten noch fehlt!!

DSC01776

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01727
Hier sind die „Glockenzieher“ in Aktion.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht es der Hauptstrasse entlang, wo uns die Fassaden der Häuser oft erstaunen. Das Rathaus ist wunderschön und wird zum Teil als Museum benutzt.

DSC01738

 

 

 

 

 

 

 

DSC01773

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann steigen wir bergan und kommen so zum „Dover Castle“. So im Vergleich, wir kennen die Habsburg, aber die hätte xxx- mal Platz in dieser Anlage. Diese Festungsanlage ist immens und hat über hunderte von Jahren die Küste und das Land beschützt. So wie sie heute zu sehen sind, wurden die Anlagen ca. 1180 von Henry II erbaut.

DSC01750DSC01752DSC01757

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01771
Diese beiden Wollknäuel sorgen dafür dass kein Unkraut wächst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder in der Stadt kauft sich Kurt noch eine Jacke für die kalten Tage. Wir stellen fest, dass es auch hier sehr viele Denkmäler über den 1. und 2. Weltkrieg gibt. (wie auch in Frankreich) Ob dies der Grund für die bisher nie ganz überwundene  Abneigung gegen Deutschland ist, vermögen wir nicht zu beurteilen. Nun haben wir Durst und genehmigen uns, Kurt ein englisches Ale und Verene bestellt 2 Kugeln Eis und einen Kaffee. Kurt`s Ale ist kein Problem, Verena hingegen bekommt 2 Cornet mit je einer Kugel Eis in die Hände gedrückt. Mit der Untertasse des Kaffees konnte das Problem entschärft werden.

DSC01721

 

Um 16.30 Uhr (Dover Zeit) bummeln wir zurück zum Fährhafen. Wir sind etwas früh, aber dann, nach der Registrierung werden wir aufgefordert in den Bus zu steigen. Es folgt das gleiche Prozedere wie am Morgen, nur hält jetzt der Bus beim Zollhäuschen. Jeder Passagier muss nach vorn, von der Dame im Häuschen den Pass kontrollieren lassen, und dann wieder zurück an den Platz. Ein kleines Chaos!!!  Rund 45 Minuten zu früh fahren wir mit einer verspäteten Fähre zurück. Auf diese Fähre sind etwas über 100 LKW mit Auflieger gefahren. Die Pw konnten wir nicht zählen, es waren aber bestimmt ebenso viele. Bei rund 60 Bewegungen von Dover und 60 Bewegungen von Calais kann man sich das tägliche Lastwagenvolumen ausrechnen. Zu erwähnen ist, dass Calais nicht der Haupthafen für den Englandverkehr ist. Vom Fährhafen gehts zu Fuss Richtung Madness, zurück, gönnen uns aber in einem Restaurant am Weg noch  ein kleines Nachtessen.  Der Schrittzähler kommt auf 28’552 Schritte, kein Wunder dass wir ziemlich schlapp sind.

DSC01790
Noch ein Blick ins Nachtleben von Calais.

 

Donnerstag, 22.08. Heute ist Waschtag. Hier darf man die Waschmaschine und den Tumbler kostenlos benutzen. Kurt bereitet  das Schiff für die morgige Fahrt vor. Der Plan mit den neuen Schleusenöffnungszeiten muss im Büro geholt werden. Die erste Öffnung am Nachmittag ist um 15.56 Uhr. Die normale Fahrzeit, ohne Tiden wäre 3,5 Stunden. Nachdem die e-mail-Adresse der Marina in Dunkerque anscheinend nicht aktiv ist, telefoniert Kurt. Dann die freudige Nachricht, sie haben einen Platz. Dann gilt es noch die Strecke, Untiefen, Tonnen etc. auf der Karte zu erkunden, so dass der jeweilige Kurs berechnet werden kann. Wir werden einige Zeit in Seeschifffahrtsstrassen unterwegs sein. Da ist Aufmerksamkeit gefragt, aber es gibt da sicher keine Fischernetze. Am Nachmittag besuchen wir die Nôtre Dame de Calais. Ein durchaus imposanter Bau mit Abmessungen von 88 Meter Länge, 45 Meter breit und 58,50 Meter hoch. Sie wird schon seit geraumer Zeit restauriert. Der verstorbene Staatspräsident, General de Gaulle hat am 6. April 1921, als junger Hauptmann hier Yvonne Vendroux geheiratet.

DSC01794

 

 

 

 

 

 

 

DSC01797

 

 

 

 

 

 

 

DSC01800
Die Orgel im Verhältnis zu der stattlichen Kirche doch eher klein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss besuchen wir noch den Park, „Jardin St. Pierre“  in dem sich das Militärmuseum befindet, verspüren aber keine Lust die Ausstellung zu besuchen. Die Parks in Frankreich werden sehr rege genutzt. Die jenigen, die wir besucht haben waren alle sauber und gepflegt. Zurück auf dem Schiff wird das Nachtessen vorbereitet und danach erfolgen die üblichen Hausaufgaben.

Stürmische Tage

Montag, 19.08.  Bei der Chilbi ist  um 20 Uhr Ruhe eingekehrt.. Einzig das Riesenrad war noch in Betrieb. Verena hat gut geschlafen, Kurt hat wohl irgend etwas vermisst. Eigenartigerweise schlafen wir immer am Morgen am Besten. Klar, bei 16 Grad in der Kabine lockt es uns nicht aus dem Bett. Wir gehen nach dem Früstück zum Einkauf. Unterwegs schauen wir in den kleinen Hafen. Normal liegen die Schiffe ja im Wasse, bei Ebbe stehen sie im Sand ( Beitragsbild). Am Nachmittag will Kurt sich mit dem Problem des Autopiloten auseinander setzen. Der Besuch bei U-Ship ist eher unbefriedigend, aber in Dünkirchen gibt es Spezialisten, die das Problem lösen sollten (so die Hoffnung). Anschliessend laufen wir nochmals in die Innenstadt Richtung  Theater. Ein wunderschöner Bau, umgeben von Grünanlagen und viel Platz.

DSC01676

 

 

 

 

 

 

 

DSC01680

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Calais ist eine interessante, schöne und saubere Stadt. Um 17 Uhr sind wir, immer noch bei Sturm zurück auf dem Schiff. Wenigstens regnet es nicht mehr und für morgen und die kommenden Tage ist besseres Wetter angesagt. Unser Nachbar will morgen früh ausfahren und bittet uns, unser Schiff nach hinten zu versetzen. Der Sturm ist aber immer stark, so dass wir dazu nicht bereit sind. Wir bieten ihnen aber an, um 05.30 Uhr beim Ablegen zu helfen.  Später kommt unser Schiffsnachbar nochmals und orientiert uns, dass sein Nachbar morgens um 02 Uhr den Hafen verlässt und er somit genügend Platz zum Ablegen hat. Er bedankt sich für unser Angebot so früh aufzustehen um ihm zu helfen. Das Nachtessen haben wir wie immer im Innern des Schiffes eingenommen.

 

Dienstag, 20.08. Verena hat nicht gut geschlafen und hat deshalb festgestellt, dass mit der 2. Schleusenöffnung um 3 Uhr ein Segelschiff sich hinter unseren Nachbarn gesetzt hat. Damit ist die von ihm  erhoffte  freie Zone, wieder besetzt. Verena stellt den Wecker auf 05.15 Uhr. Kurt steht auf, Verena darf liegen bleiben. Er  meint, wir werden dies alleine schaffen. Über das Pijama zieht er die Jogginghose und eine Kapuzenjacke an, holt den Bootshaken und meldet sich beim Nachbarn mit den Worten, er sei nicht einer aus Sherwood Forrest, nur der Schiffs-Nachbar. Gemeinsam ziehen sie  sein Segelschiff 7 Meter zurück, so kommt er ohne Probleme vom Quai weg. Er ist sehr froh und bedankt sich über die frühmorgendliche Hilfe. Natürlich ist Verena auch noch wach, wir nehmen aber Beide nochmals eine gute Runde Schlaf. Der Morgen füllt sich mit waschen, staubsaugen und wieder mal Wasser aus einem Raum im Schiffsrumpf entfernen. Woher das Wasser kommt, können wir nicht einordnen, gibt ein Winterproblem mehr.  Nach getaner Arbeit bummeln wir Richtung Strand. Er unterscheidet sich nicht wesentlich von den andern Stränden.

DSC01681
Auch hier haben die Einheimischen ihr eigenes Strandhäuschen.

Also gehts zurück in die City. Verena versucht im Park, bei leider schlechten Lichtverhältnissen doch noch ein gutes  Bild von Churchill und General de Gaulle zu schiessen. Anschliessend lustwandeln wir durch den Park. Während Verena die Seerosen und den Teich fotografiert, schaut sich Kurt sich das Boule-Spiel der diversen Mann- und Frauschaften an. Eine friedliche, freundliche und doch ernsthafte Beschäftigung/Sport.

DSC01689
Leider kann man das „Markenzeichen“ von Churchill, die Zigarre nicht erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01691

 

 

 

 

 

 

 

DSC01692

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg genehmigen wir uns einen Apero und dann gehts mit einem  Zwischenstop zurück aufs Schiff. Die Brücke ist geöffnet und der Hafen, der am Morgen leer war, füllt sich wieder mit Segelschiffen. Das Nachtessen, ein Pot-au-feu entpuppt sich als echte Muskelstrapaze in Sachen kauen. Geschmacklich hervorragend in Sachen Konsistenz ewas zäh.

 

Calais

Samstag, 17.08. Wir stehen nicht früh auf. Der Vollmond hatte uns im Griff, die „Chilbi-Musik“ dröhnte bis nach Mitternacht und  zudem hat es in der Nacht sehr intensiv geregnet. Dass die Madness hinten ca. 4 Meter über die Absperrung hinausragt, liess uns auch nicht ganz ruhig. Morgen früh soll es für kurze Zeit windstill sein. Dann werden wir das Schiff nach Vorne verschieben. Der Versuch den Einkaufsmarkt zu finden misslang. Wir geben nach kurzer Zeit auf und laufen auf der Hauptstrasse weiter, denn da kommen uns Leute mit gefüllten Taschen entgegen. So laufen wir direkt zum Markt. Früchte, Gemüse, Fleisch, Käse und Fisch werden in grosser Fülle angeboten. Der Menüplan steht noch nicht fest, doch schnell entscheiden wir uns. Das heutige Nachtessen  werden wir mit einem gegrillten Poulet, Gemüse und frischem Brot geniessen. Am Sonntag soll es ein Entrecote und Kartoffeln geben. Beim Metzger ist die Warteschlange lang. Doch die Bedienung lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie schneidet ab was gewünscht wird, wiegt es und  packt es ein. Dazu gibt es für alle ein „Wurschtrugeli“ und nicht so eines wie in der Schweiz, wo man die Zeitung  dadurch lesen kann!! Das „Poulet vom Hof“, man kann wählen zwischen Hof oder Massenhaltung, kaufen wir gut gegrillt bei einer andern Dame. Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein Brot und dann gehts zurück aufs Schiff. Alles versorgen, Mittagsrast und dann sind wir wieder fit für den nächsten Marsch. Beim Hafenbüro erkundigen wir uns nach  einem Stadtplan. Den erhalten wir, dazu noch Informationen die uns weiter helfen. Calais, eine Stadt, die seit ca. 4 Jahren über die Flüchtlinge bekannt geworden ist, hat ungemein viel zu bieten. Alleine das Stadthaus ist eine Augenweide, nicht nur als Bau, sondern auch die Umgebung. Ja, wir sind sehr positiv überrascht.

DSC01626
Mayestätisch steht es da, das Stadthaus/Hotel de ville mit der wunderschönen Parkanlage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01632

 

 

 

 

 

 

 

DSC01629
Da geht Verena aber ein Licht auf

 

 

 

 

 

 

 

DSC01634

 

 

 

 

 

 

 

DSC01657
Ein Wahrzeichen ist auch der Turm „La Tour de Guet“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01618
General De Gaulle mit seiner Gemahlin Yvonne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Schiff, nehmen wir das Nachtessen ein und es gibt viel Diskussions-Stoff bezüglich weiterem Aufenthalt.

 

Sonntag, 18.08. Auch heute lockt uns nicht die Sonne aus den Federn…..es regnet. Nach dem Früstück beschliessen wir, unsere Madness zu verholen. 5 Meter vorwärts, so sind wir mit dem Heck nicht mehr hinter der Absperrung, wo man mit einem sehr mutigen Sprung auf unserem Schiff sein könnte. Zum Glück ist es im Moment windstill und so ziehen wir die Madness mit „Muskelkraft“ 5 Meter vor. So, jetzt liegen sicher voll am Steg. Alles ist ruhig verlaufen und sofort verziehen wir uns wieder ins Innere des Schiffes. Gegen 13 Uhr hellt es auf und wir beschliessen, zum Fährhafen zu laufen um die Situation zu erkunden. 2 Tage nach Vollmond ist der Tidenunterschied jeweils am höchsten. Damit im Bassin noch genügend Wassertiefe bleibt, wird die Schleuse vor totaler Ebbe geschlossen. Um 14 Uhr verlassen wir das Schiff und spazieren zum Fährhafen. Wir gehen über die Fussgängerpasserelle und kommen so in den Hafen.

DSC01653

Riesengross, allein die Fähren von P &O verkehren  täglich bis 60 Mal. Dazu kommen noch DFDS-Fähren, die im gleichen Rythmus kursieren. Kurz entschlossen kaufen wir uns Tickets für eine Überfahrt nach Dover. Nein nicht für sofort, für nächsten Mittwoch. Erneut fällt uns auf, dass hier in Calais die Menschen wesentlich freundlicher und aufgeschlossener sind, als in den bisher von uns angelaufenen französichen Destinationen.  Bereits beim Start unseres Spazierganges hat der Wind eingesetzt und langsam wird er immer kräftiger. Auf dem Rückweg vom Fährhafen ist die Brücke geschlossen. Dafür bekommen wir des Rätsels Lösung, nämlich wie dieser Durchgang zum andern Hafenbecken bedient wird. Der 1. Teil der Brücke wird hydraulisch hoch gehoben und der 2. Teil schiebt sich darunter.

DSC01655
Der gehobene und der darunter geschobene Brückenteil.

Wahrlich etwas, wie wir es  noch nicht gesehen haben. Bei der Rückkehr aufs Schiff sehen wir, dass die Fender arg beansprucht werden. Allerdings herrscht Wind im Bereich von 8 Beaufort. Sogar im kleinen Hafenbecken das voll mit Schiffen ist, hat es Schaumkronen.  Hoffentlich ist es, wie prognostiziert, ab Dienstag etwas wärmer und mit viel weniger Wind.

Von Boulogne-sur-mer nach Calais

Freitag, 16.08.  Es war Vollmond! Rock-Night gabs keine, trotzdem hat es  mit dem gut Schlafen nicht ganz geklappt. Es sind einige sehr grosse Fischerboote eingelaufen, deren Motoren- Bug- und Heckstrahlruder-Geräusche uns aufgeweckt haben. Verena hat gestern festgestellt  dass, ein grosser Teller einen Sprung hat,  deshalb geht sie am Morgen noch in den Laden, wo wir die kleinen Teller gekauft haben.

DSC01607
Beim letzten Gang über die Brücke, siehe Titelbild, gibts noch ein Bild vom Kormoran der sein Gefieder trocknet.

 

Um 11. 50 Uhr sind wir bereit  für`s  Ablegemanöver. Das wird von einem Fischerboot in unserer Grösse etwas gestört. Schlussendlich fährt er aber hinter uns aus. Das offene Meer empfängt uns mit etwas höheren Wellen als angekündigt. Wir wissen, dass dies bis zum Cap Nez Gris so bleiben wird, und die Wellen querab kommen. Verena ist es nebst dem Geschaukel auch zu kalt, also verzieht sie sich ins Steuerhaus. Dann richtig nach diesem Cap haben wir die Wellen von achtern und es wird ruhiger. Obwohl wir gut vorankommen, stellen wir fest, dass wir die Brückenöffnungszeit, 13.59 Uhr nicht erreichen werden, also reduzieren wir die Geschwindigkeit, um  dann bei der nächsten  Öffnung, 14.59 Uhr einfahren zu können.

DSC01610

Genau dann, aber wirklich genau dann beginnt der Wind aufzufrischen und innerhalb dieses Bassins haben wir Windstärke 7 bis 8, was das Anlegemanöver ungemein erschwert. Nun, es hat geklappt, wir liegen sicher vertäut. Zu unserem Leidwesen ist auf der Gegenseite eine „Chilbi“ mit entsprechender Musik. Aber man versichert uns, dass um 23 Uhr alles ruhig sei. Nach dem Reinigen des Schiffes und dem Nachtessen „warten“ wir auf die Nachtruhe.

Die 2 letzten Tage in Boulogne-sur-mer

Boulogne-sur-mer ist in 2 Punkten interessant. Napoleon hatte den Plan, England zu erobern. Das grösste Problem war die übermächtige englische Kriegsflotte.  Ab 1803 zog er von Dunkerque bis Boulogne sur mer die „Grande Armee“, über 200’000 Mann zusammen und schickte die französische Flotte zu einem „Scheinangriff“ zu den Antillen. Ihnen gab er den Befehl, sobald die britische Kriegsflotte ausgelaufen und sich Richtung Antillen bewege, auf dem schnellsten Weg zurück zu kommen. Die verbündete spanische Flotte war auch in diesen Kriegsplan eingebunden. Das Debakel von Trafalgar ist bekannt. 1805 musste Napoleon den Plan aufgeben, da die Russen aufbegehrten. Er zog mit seiner Grande Armee gegen die Russen und siegte bei Austerlitz. Geschichtlich interessant ist auch der 2. Weltkrieg. 1940 versuchten die Briten den Ort gegen die Deutschen zu schützen, erlitten aber eine Niederlage. Die Überlebenden wurden von der Royal Navy aufgenommen. Am 15. Juni 1944 wurde der Hafen und die Umgebung mit über 500 Bomben zerstört. Im August erklärt Hitler diese Stadt zur Festung. Im September wurde die Stadt jedoch von der 3. kanadischen Infanteriedivision eingenommen. Ein Zivilist kannte einen Eingang in die Altstadt, der den Deutschen nicht bekannt war.

 

Mittwoch, 14. 08.  Wiederum ein Regentag. Wir verschieben den Einkauf immer weiter und hoffen auf eine Trockenphase. Endlich hellt es etwas auf, wir haben den Steg noch nicht verlassen, regnet es bereits wieder. Beim Überqueren der Brücke sind wir etwas irritiert. Schwimmt da ein Hund im Hafenbecken? Wie kommt der rein und vor allem, wie kommt er wieder raus? Tatsächlich es ist ein Hund, allerdings ein Seehund. Wir freuen uns, der 1. freilebende Seehund den wir sehen. Das erhellt für uns den Regentag. Auf dem Rückweg können wir immer noch beobachten, wie er auftaucht, Luft holt und wieder verschwindet. Hier darf nicht gefischt werden, also ist die Fischpopulation hier sicher grösser als anderswo. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Schiff. Bei einem kurzen Unterbruch des Regens spazieren wir noch um das Hafenbecken Napoleon und schauen den Fischern beim Abrollen der Netze von ihrem Fischkutter zu. Wir staunen über die Länge des Netzes und vor allem ob den Gewichten in Form von Eisenketten mit Gliedern von sicher 10 cm Grösse.

DSC01574

Ein kurzer Abstecher ins Industriequartier zeigt uns was hier umgesetzt wird. Findus Frankreich hat die letzten 2 Tage Fische paniert und tiefgefroren und in Kühllagerhäusern mit Thermoschleusen eingelagert. Den Duft hatten wir 2 Tage in unserer Nase. Diese Lagerhäuser verfügen über Dutzende von  Andockstellen für grossse LKW und es gibt sicher 10 von diesen grossen Kühlhäusern. Arme Fische und Krustentiere.

 

Donnerstag, 15.08. Wolkig und windig, mit einigen „Sonnenblicken“ empfängt uns der Tag. Den Morgen verbringen wir auf dem Schiff. Um 14 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Auf 16 Uhr ist eine Kavalkade (Reiterzug) durch Boulogne angesagt. Natürlich sind wir zu früh, bummeln also noch auf uns unbekannten oder auch vertrauten Pfaden durch die Stadt. Dabei stellen wir fest, dass an den Absperrgittern nicht Kavalkade, sondern Carnevalesque (Karneval) steht. Also nicht gerade Kurt`s Geschmack. Auch Strassenkunst gehört zu Boulogne. Wir bewundern ein Gemälde an der Hauswand, an dem  gerade  der letzte Spray aufgetragen wird.

DSC01588

An der Umzugsstrecke,  setzen wir uns in ein Strassencafé und warten, wie hunderte Einheimische auf den „Umzug“.Um 16.25 Uhr kommt nach 3  Autos (Polizei) eine Musikkapelle, dann erscheinen Fahnenschwinger (die Schweizer können dies definitiv viel, viel besser) anschliessend gibt es Gruppen aus verschiedenen Ländern, die ihre Folklore darbieten. Velo- und Tanzartisten und zur Freude von Kurt,  4 Mexikaner und 2 Ladies hoch zu Pferd.

DSC01593

DSC01597

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01596

 

 

 

 

 

 

 

DSC01600

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Umzug dauert ca. 1 Stunde und tausende von Zuschauern säumen die Strassen. Nach der letzten Gruppe laufen wir durch Nebenstrassen zurück zur Marina. Auch hier säumen Menschenmengen die Strasse, die 1. Gruppe ist jedoch  noch ausser Hörweite. Während unserem Nachtessen beginnen die Lautsprecher der auf dem Hafengelände aufgebauten Musikanlage zu plärren.  Ob es noch eine Rocknight gibt?? Wir fahren morgen nach Calais, allerdings können wir erst um 12 Uhr starten, da vorher die Schleuse geschlossen ist. 21 Seemeilen warten auf uns, bei suboptimalen Wetterbedingungen.

Regnerische Tage

Montag, 12.08.  Es ist Montag und zwar richtig. Es regnet, es ist kalt und die gute Stimmung „wackelt“. Das Beste ist, wir bleiben vorerst auf dem Schiff. Verena nimmt das Bügeleisen und Kurt ein Buch. (so hat jeder was genommen) Verenas Telefon hat in Sachen Internet den „Schnauf“ aufgegeben, also ist der Weg  zu Orange unumgänglich. Das heisst in der nächsten Trockenphase nichts wie los. Bei Orange warten wir vorerst mal, bis die Kunden vor uns bedient sind. Dann wollen wir die SIM-Karte aufladen lassen. Ein kompliziertes Prozedere, das uns die Verkäuferin zu erklären versucht. Netterweise ist sie dann bereit dies für uns zu erledigen. Geht nicht, auch nach mehrmaligem Versuch, irgend ein Dienst von Orange scheint ausgefallen zu sein. Sie erklärt uns nochmals, was zu tun ist und wir verlassen das Geschäft.

DSC01552
Beim Denkmal der zwei Komödianten bereiten wir uns auf das Kommende vor.

 

Zu Hause versuchen wir es etliche Male. Am Anfang immer noch die gleiche Meldung der Störung und plötzlich gibt es Anweisungen, die wir nicht verstehen. Verena nimmt nochmals den Weg zu Orange unter die Füsse. Jetzt dauert die Wartezeit noch länger, ca. 12 Bedientische und alle sind besetzt. Gleich nach dem Eintreten muss man einem Herrn sein Anliegen plus die Telefonnummer bekannt geben. Letztere gibt er in sein Tablet ein, worauf der Name FENNER erscheint. Dann die Frage: Name richtig, ja……sie können nach hinten gehen, wo sie dann bedient werden. Nach langem „Pröbeln“, Nummern einstellen, drücken da und dort, aufschnaufen, es klappt.  Glücklich nimmt Verena ihr Handy und marschiert los. Kurz vor Ankunft auf dem Schiff, Verena will Kurt ein Whatsapp schicken, der grosse Frust…..es geht nicht. Vielleicht haben sie aufgrund der Störung noch etwas Verzögerung mit dem Aufschalten. Wenn es aber bis morgen nicht klappt, steht Kurt bei denen auf dem Teppich. Das Wetter ist auch nicht gerade gut, windig-rauhes Klima, die Sonne mag sich meist erst gegen 17 Uhr durchsetzen. Jetzt wird die Wetterentwicklung ganz genau beobachtet.

 

Dienstag, 13.08.  Schon beim Aufwachen empfängt uns  Regen. Kurt geht zur Werft. Da ist man sich unschlüssig, die Ferien der Fischer haben geendet und es warten dutzende von grösseren Fischerbooten auf einen Service. Der Zuständige kommt aber mit Kurt zum Schiff, (per Auto). Er untersucht die „Verletzung“ und meint, dass man für eine korrekte Behebung das Schiff aus dem Wasser nehmen müsste. Zur Zeit ist dies leider nicht möglich und deshalb schlägt er vor, Sika-Flex maritim aufbringen und dann in Breskens richtig reparieren lassen. Die Sika-Reparatur müssten wir selbst machen, da zur Zeit niemand abkömmlich ist. Kurt marschiert zum Anbieter von maritimen Gegenständen und kauft Sika-Flex maritim mit Spender. Bei Orange ist man bemüht Verena`s Internet-Problem zu beheben. Nach längeren Gesprächen und Versuchen, lädt  Orange nochmals 10 Giga aufs Telefon, mit dem Resultat, dass es immer noch nicht klappt. Darauf hin wird uns klar gesagt, wir müssten mit Sunrise Schweiz Kontakt aufnehmen, das Telefon sei möglicherweise blockiert. Kann fast nicht sein, denn beim ersten Aufladen ging alles gut. Also verlassen wir etwas genervt den Ort. Auf dem Schiff angekommen, wechseln wir die SIM-Karte  in das Telefon von Kurt und siehe da, es klappt. Also hat Sunrise CH, nichts damit zu tun und das Telefon von Verena ist überhaupt nicht blockiert. Nach dem Wechsel der Simkarte wieder in Verenas Natel, klappts auch da, 20 Giga!!! super. Kurt macht sich an die provisorische Behebung des Schadens, tatkräftig unterstützt von Verena. Es ist gut abgedeckt. Wir müssen bis zum Winterquartier nichts befürchten. Anschliessend entrollt Kurt die Schweizerflagge, der Sturm hat aufgehört, Verena säubert das Schiff von Möwensch….. und wir hängen unsere „Möwenabschreckungs-farbigflatternden-Utensilien“ auf. Einem innern Drang zufolge stürzt sich Verena in die Küche und wir geniessen bei Sonnenschein, 18 Grad und leichtem Wind das Nachtessen im Schiff.

Drei stürmische Tage

Freitag, 09.08. Wir wollen früh aufstehen, doch das Wetter lockt uns nicht aus den Federn. Wir schaffen es nicht, um 09.30 Uhr, bei der Eröffnung des Nausicaa vor Ort zu sein. Nausicaa, das grösste Informationszentrum über die Meere auf europäischem Raum, mit einem Aquarium von über 10 Mio Litern Meerwasser ist nicht nur eine Attraktion sondern auch eine lehrreiche Institution, an der einige universitäre Fächer angeschlossen sind. Bodenbeschaffenheit, tektonische Gräben, menschliche Bewohner, Legenden, Tatsachen, Fischerei, Ausbeutung und Schäden die verursacht werden. Aber auch Bewohner des Meeres werden hier auf grosszügigem Raum gezeigt und bringen einen Überblick über die Vielfalt und Schönheit unter Wasser.

DSC01486
Hier eines der Tiefsee-Lebewesen das durch elektrostatische Entladung Licht erzeugen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01489
……..ebenso dieser Fisch.

DSC01532

 

 

 

 

 

 

 

DSC01531

 

 

 

 

 

 

 

DSC01506

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01541

 

Nach 5 Stunden verlassen wir diesen Ort und begeben uns, etwas „erschlagen“, auf unser Schiff. Nach einer Ruhestunde gehen wir noch einkaufen und machen danach unsere Madness sturmsicher. Heute werden Winde über 80 kmh gemeldet und Böenspitzen von über 100. Trotzdem, das Nachtessen haben wir auf dem Schiff genossen. Die Fischerkähne, auch die Grossen kehren in den Hafen zurück.. Es wird eng im Bassin Napoleon. Aber, hier sind wir sicher und unsere Vorkehrungen werden uns  einen sicheren Schlaf ermöglichen.

 

Samstag, 10.08. Es war eine echt stürmische Nacht.  Windstärken über 8 Beauforts haben an unserem Schiff gerüttelt. Verena hat sich trotzdem bemüht ein frisches Nordickbrot zu holen. Nach dem Frühstück laufen wir zum Markt, der jeweils Samstag- und Mittwochmorgen statt findet. Bei dieser Gelegenheit schauen wir uns noch nach einem  Restaurant um, wo wir heute Abend unser „Jubiläum“ feiern können. Auf dem Rückweg trennen sich unsere Wege, Kurt geht zurück, während Verena noch etwas in den Läden stöbert. Kurt nimmt schon mal den Dyson in Betrieb. Verena übernimmt nach ihrer Rückkehr die Reinigung der Nasszellen und das Abstauben. Um 18.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Restaurant, wo wir ein feines Nachtessen einnehmen. Zur Vorspeise gönnen wir uns je  eine halbe Portion Moules à l’ail. Dann trennen sich unsere „Geschmäcker“. Kurt`s Entrecote ist sehr zart, Verena`s Poulet sowieso und die Pommes knusprig-fein. Ja, wir haben etwas geschlemmt. Zum Dessert gibts für Verena 2 Kugeln Glace und Kurt geniesst einen Irish Coffee. Um 21.40 Uhr machen wir uns auf den Heimweg, und geniessen noch die Musik einer Band, die alte Beatles-Titel zum Besten gibt. Beim Titel vom gelben Unterseeboot machen wir uns auf den Heimweg,  in der Hoffnung, dass dieses U-Boot unser Schiff nicht versenkt hat. Grins!!

 

Sonntag, 11.08.  Der Sturm hat zwar etwas nachgelassen, aber die Böen erreichen immer noch Sturmstärke 8. Nach dem Frühstück ist Waschtag. Kurt hält sich dabei vornehm zurück und nach der 2. Maschine beschliessen wir trotz nicht schönem Wetter, noch einen Spaziergang Richtung Stadt zu machen. Wir versuchen Wege zu gehen, die wir noch nicht kennen. Auch da treffen wir auf Bauten, deren Baustil, Bepflanzung  oder die „Bemalung“ Anlass zum genauen Hinschauen gibt.

DSC01553

 

 

 

 

 

 

 

DSC01554

 

 

 

 

 

 

 

DSC01479

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Schiff kann Verena die vom Winde verwehte Wäsche von der Leine nehmen und Kurt marschiert Richtung Küche.

 

Zweimal Côte d`Opal

Mittwoch, 07.08.   Kurz nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, wir wollen nach Wimereux. Im Touristenbüro fragen wir noch nach der Pferdezucht der Boulonnais. Ja, man baut etwas, aber fertig wird dies erst 2020. Jetzt gibts noch nichts zu sehen. Entlang dem Strand ist viel Betrieb, allerdings keine Badenden, aber mit „Segeldreirädern“ läuft einiges. Ein Dreirad, 2,5 bis 3m lang, das mit einer Segelstange, einem Segel, Fuss-Steuerung und einer Bremse ausgerüstet ist. Etwas weiter sehen wir auch Kinder, die diesem Sport oder Vergnügen fröhnen. Wir bleiben eine Weile stehen und beobachten das Geschehen. Dann gehts leicht bergan auf die Klippen, entlang der Côte d`Opal. Es ist knapp vor Flut, Wolken und Sonne wechseln sich ab und der Wind bläst. Immer wieder neue interessante Bilder und Situationen zeigen sich im Meer. Wir geniessen den Weg auf den Klippen, naturbelassen mit angenehm sandigen Pfaden. Wiederum erinnern auch hier Bunker an die Kriegszeiten.

DSC01438

 

 

 

 

 

 

 

DSC01444

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach knapp 2 Stunden treffen wir in Wimereux ein. Entlang dem Strand, hier hat es doch einige badende Gäste, gibt es Restaurants, einige moderne Hotels und reihenweise private „Badehäuschen“. Nach einer kurzen Stärkung am Strand, laufen wir durch den Ort und staunen über die eigenartigen Bauweisen. Die unterschiedlichsten Architekten müssen da gewirkt haben. Sehr fantasievoll, in Sachen Farben, „Verschnörkelungen“ und Baustil.

DSC01455

 

 

 

 

 

 

 

DSC01454

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg bläst ein  „giftiger“ Gegenwind. Die Wolken ziehen rasch dahin und lassen das Meer und den Strand wiederum in verschiedenen Farben erscheinen. Zurück auf dem Schiff sind wir doch etwas müde, der Schrittzähler zeigt über 22’000 Schritte. Wir verzichten heute gerne auf den Ausgang!!!

 

Donnerstag, 08.07. Nach dem Frühstück geht Verena auf die „Erfolgstour“ der Möven und Kurt versucht sich den Weg nach Le Portel einzuprägen. Wir hatten beide Erfolg. Das Schiff ist „sauber“ und Kurt kennt den Weg. Er führt uns anfangs durch das Industriequartier (praktisch alles mit Thermoschleusen, Findus Frankreich liegt uns quasi vis-à-vis. Türken, Holländer, Iren etc. holen hier „ihren“ Fisch.) Le Portel entpuppt sich als sehr freundlicher Ort, keine Hochhäuser, sauber und sympathische Häuser mit schmucken Vorgärten.

DSC01462
Hier steht ein aus Weiden geflochtener, hübsch geschmückter Boulonnais.

Nach einem kurzen Spaziergang den Klippen entlang nähern  wir uns dem Strand. Verena verspürt den dringenden Wunsch am Strand, im Sand zu laufen. Dieses Bedürfnis hat Kurt absolut nicht und bleibt dort, wo er alles überblicken kann. Das Fort de l’Heurt, ein Überbleibsel aus Napoleons Zeit, ist nur noch bruchstückhaft vorhanden.

DSC01465

Zurück wandern wir durch den sehr schön angelegten Park mit kleinen Seen, Picknick- und Kinderspielplätzen, und sogar einer Minigolfanlage, allerdings ist sie nicht bedient. Die Ruhe, das angenehm, sonnige Wetter, in der herrlichen Natur mit Blick aufs Meer, ist einfach wunderbar. Sogar die Möven bleiben etwas entfernt.

DSC01473
Kunst im Park, wäre aber ein romantisches Plätzchen um der Musik zu lauschen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC01474

 

 

 

 

 

 

 

DSC01470

 

 

 

 

 

 

 

DSC01478
Und auf dem Heimweg noch der schöne blick zur Kathedrale.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Schiff, legen wir für eine Stunde unsere Füsse hoch. Danach gehts nochmals auf den „Waggel“. Wir wollen ein „Antimöven(schiss)mittel“ kaufen. Wir finden etwas in einer Art Fisch-Drachen, der sich im Wind aufplustert und seine farbigen Schwanzflossen flattern lässt. Wir kaufen gleich 2 von diesen Dingern und werden diese, nachdem der angesagte Sturm vorbei ist, montieren. Heute gibt es einen kalten z’Nacht, die Küche selbst  ist heute ziemlich warm. Wir vermuten, dass wir morgen früh geweckt werden, nämlich dann wenn es zu regnen beginnt und wir die Fenster schliessen müssen. In Sachen Schritte haben wir den gestrigen Tag übertroffen!!!